Warum eine Yachtschule?

Mit einer Yacht unternimmt man Fahrten auf hoher See und darauf bereitet Sie eine Yachtschule vor. Natürlich bilden Yachtschulen auch auf kleinen Motorbooten und auf Segeljollen aus.

Der Fokus einer Yachtschule

Aber der Fokus einer Yachtschule liegt auf dem Meer. Und eine Yachtschule beschränkt sich nicht auf Segeln ("Segelschule") oder Motorbootfahren ("Bootsfahrschule"), sondern bietet beides. Unter allen Ausbildungsstätten besitzt die Yachtschule den höchsten Anspruch. Ob sie ihn auch erfüllt, ist eine andere Frage.

Yachtschule – die Theorie sollte im Mittelpunkt stehen

Bei allen deutschen Sportpatenten steht die Theorie im Mittelpunkt – und die Praxis am Rande. Bei allen Scheinen verlangt die Theorie den allergrößten Teil der Prüfungsvorbereitung; im Vergleich dazu ist die Praxis leicht erledigt. Deshalb erkennt man eine gute Yachtschule an einer guten Theorieausbildung.

Manche Yachtschulen engagieren sich besonders für die Praxis; die Theorie ist für sie nur ein notwendiges Übel. Das zeigt deren Idealismus, aber die Stoffkataloge der deutschen Sportpatente verlangen leider das Gegenteil. Und eine gute Theorieausbildung ist die beste Basis für die spätere Praxis an Bord.

Unterschiedliche Yachtschulen – für Theorie und Praxis

Mit Ausnahme des Pyroscheins hat der Gesetzgeber die Theorie und die Praxis strikt getrennt. Nur beim Pyroschein müssen beide Prüfungsteile am selben Tag abgelegt werden.

Bei den übrigen Prüfungen dürfen zwischen Theorie und Praxis 12, 24 oder 36 Monate Zeit liegen. Und beim höchsten Schein, dem Sporthochseeschiffer-Schein (SHS-Schein), gibt es gar keine Praxisprüfung. Der Gesetzgeber will den Kandidaten die Möglichkeit geben, die Theorie und die Praxis bei verschiedenen Yachtschulen zu absolvieren. Das verschweigen manche Yachtschulen.

Yachtschule – die einmalige Welt der Segelyachten

Eine Segelyacht ist eine Welt für sich. Komm an Bord – und du bist ein anderer Mensch! Niemand kann sich dem entziehen – das funktionelle Deck, die enge Kajüte, die schmalen Kojen, der kleine Stauraum, die erste Einweisung.

Dann verlässt die Yacht den Hafen, das Land bleibt zurück und ein unvergleichlicher Urlaub beginnt. Die kleine Yacht in der endlosen Weite des Meeres. Ein Mensch allein kann da wenig bewirken, nur ein Team kann die Segel beherrschen, nur gemeinsam können Gefahren abgewehrt und der sichere Hafen erreicht werden.

Yachtschule – auf See zählen andere Werte als an Land

In solchen Situationen rücken Menschen zusammen. Wahre Werte zählen. Den feinen Kerl hatte an Land niemand bemerkt – an Bord genießt er Achtung.

Alle Mitsegler wirken wie ausgewechselt. Wer im Auto noch den Stinkefinger zeigte, winkt plötzlich anderen Schiffen freundlich zu. Status und Rang an Land zählen auf einer Segelyacht nicht.

Mit der Küste bleiben auch Sorgen und Ärger zurück. Zu Menschen, die eben noch in unangenehmer Erinnerung waren, fällt nun nicht einmal der Name ein – so unmittelbar sind die Eindrücke und die Kräfte der Natur.

Yachtschule – die besondere Situation an Bord

Die allermeisten Segeltörns verlaufen in harmonischer, entspannter Atmosphäre. Aber es kann auch anders kommen.

Plötzlich entsteht heftiger Streit aus nichtigem Anlass – Zahnpasta im Waschbecken oder ein klebriges Marmeladenglas.

Psychologen können dieses Verhalten einfach erklären. Manche Menschen brauchen Abstand; sie mögen nicht, wenn andere nahekommen. Das beengte Bordleben strengt sie an, das gemeinsame Erlebnis bereichert sie nicht. Diese Menschen fühlen sich der Crew ausgeliefert. Ein Streit verschafft ihnen Erleichterung, nämlich Distanz.

Yachtschule – Schiffs- und Menschenführung nötig

Yachtführung bedeutet Schiffs- und Menschenführung. Auf den Skipper kommt es an. Der Skipper muss nicht nur das Schiff führen, sondern auch in der Crew den Ton angeben.

Er muss jeden genau beoachten, mal integrieren und mal Abstand schaffen – beim Segeln und in der gemeinsamen Freizeit. Schon Kolumbus musste darauf achten, dass es keinen Ärger in der Mannschaft gab.

Yachtschule – Ausbildungstörns

Wer den Sportküstenschifferschein (SKS-Schein) oder den Sportseeschifferschein (SSS-Schein) erwerben möchte, muss auch eine praktische Prüfung auf einer Yacht ablegen. Diese Prüfung erfolgt am Ende eines Ausbildungstörns.

Viele Yachtschulen bieten überall in Europa Segeltörns an – auf Nord- und Ostsee, auf dem Mittelmeer und vor den Kanarischen Inseln. Suchen Sie Ihr Urlaubsgebiet aus und Sie werden schnell zahlreiche Anbieter finden. Man kann sich auch zuerst eine Prüfung bei den Prüfstellen des DMYV und des DSV aussuchen und dann dort fragen, welche Yachtschulen an der Prüfung teilnehmen (nicht nach Empfehlungen fragen, empfehlen dürfen die Prüfstellen nicht). Für SSS-Prüfungen muss man sich direkt an die Zentrale Verwaltungsstelle beim DSV wenden.

Yachtschule – Ausbildung auf einer Motoryacht

Viele Yachtschulen bieten Ausbildungstörns auf Segelyachten an. Wer auf einer Motoryacht ausgebildet werden möchte, sucht vergeblich. Denn echte Motorbootfahrer machen solche Scheine in aller Regel nicht.

Sie bleiben in Küstennähe. Motorbootfahrer, die weitere Strecken zurücklegen möchten, wählen aus Kostengründen häufig einen Motorsegler – und erwerben die Scheine dann für Motor- und Segelyachten. Auch hierzu erfolgt die praktische Ausbldung auf einer Segelyacht.

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Yachtschule – Urlaubs- oder Meilentörns

Wenn Sie Urlaub machen oder ausprobieren möchten, ob das Segeln auf einer Segelyacht Ihr Hobby werden könnte, dann buchen Sie am besten einen Urlaubstörn. Hier lernen Sie das Segeln von seiner schönsten Seite kennen, hier können Sie auch eine Menge lernen, aber hier steht die Segelreise im Vordergrund und nicht das Einüben der Manöver.

Dennoch zählt auch eine solche Reise, wenn Sie später einen SKS-Schein oder SSS-Schein erwerben möchten und für die Prüfung Seemeilen nachweisen müssen. Lassen Sie sich daher immer die Reise bestätigen: die Reisedauer, die zurückgelegten Seemeilen, die angesteuerten Häfen sowie Name, Größe, Heimathafen und Art der Yacht. Dazu beschaffen Sie sich am besten vor der Reise ein Meilenbuch.

Haben Sie noch Fragen?

Antworten gibt es im Hilfe-Center und von Rolf Dreyer: 0160 / 840 4538.